Referenzen

References


Von einem Anonymus und einem großen Namen
Cellist Fabian Boreck begeistert im Kleinen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters

– von Christoph Keller

OLDENBURG – Wird ein „Anonymus“ im Konzert gespielt, existieren zwar die Noten, aber Komponistin oder Komponist sind nicht bekannt. Beim dritten Kammerkonzert im Kleinen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters spielt Fabian Boreck solch ein Werk auf seinem Barockcello. Diese g-Moll-Suite mit sechs abwechslungsreichen Sätzen lässt aufhorchen.

Angenehmes Klangbild
Galante Harmoniefolgen und schlüssige Akkordsequenzen geben ein angenehm zu hörendes Klangbild. Die schlichten Melodien, beispielsweise in der „Aria“, sind eingängig und die „Bizaria“ (italienisch „bizzaria“, was Wunderlichkeit oder Eigenheit bedeutet) gefällt mit dem durchgängig gespielten Pizzicato, welches von Boreck mit differenzierter Dynamik dargeboten wird. Bei der „Toccata decima“ von Francesco Supriano kommt in den schnellen Tonrepetitionen der Charakter dieser virtuosen und freien Instrumentalform bestens zur Geltung.


Solosuiten von Bach
Fabian Boreck, stellvertretender Solocellist des Oldenburgischen Staatsorchesters, gestaltet als Solist das komplette Kammerkonzert. Ursprünglich waren für diese Matinee drei Streichquintette vorgesehen, die aber aus Krankheitsgründen abgesagt werden mussten. Vor drei Jahren spielte Boreck auf seinem von Konrad Stoll gebauten Barockcello die erste und die dritte Solosuite von Johann Sebastian Bach mit großem Erfolg im Lambertus-Saal.

Diese beiden Suiten hat er nun auch für das Kammerkonzert ausgewählt. Sein Bach-Spiel ist expressiv und gut durchdacht. Boreck gestaltet die melodischen Linien mit größter Sorgfalt und lässt immer wieder bei der latenten Zweistimmigkeit diese nicht einfach zu spielen Mehrstimmigkeit aufs Deutlichste durchklingen. Die den Barocksuiten zugrundeliegenden alten höfischen Tänze, wie Allemande, Courante, Sarabande und Gigue bilden bei seinem Spiel nur den Grundrahmen. Diesen verlässt der Interpret zugunsten einer rhythmisch freien Gestaltung. Das kommt besonders den improvisatorisch angelegten Präludien zugute und lässt auch in der dramaturgischen Konzeption bei manchen Stellen, wie Modulationen oder Schlusswendungen, besonders aufhorchen. Andere Sätze, beispielsweise die Allemande und Sarabande der C-Dur Suite, verlieren dadurch allerdings etwas an Spannung.

Besonderer Charme
Das Menuett der G-Dur Suite bekommt durch Fabian Borecks überlegtes Spiel einen ganz besonderen Charme und die Sarabande dieser Suite ist vom Ausdrucksgehalt und durch die geschickt eingesetzten Verzierungen ein echtes Zeugnis von der beseelten Qualität seiner Interpretation. In solcher Souveränität und Lebendigkeit auf dem Barockcello dargeboten möchte man gerne auch noch etwas von den anderen vier Bachschen Solosuiten durch diesen Interpreten hören.

 

3. Kammerkonzert der Spielzeit 2023/24 im

Oldenburgischen Staatstheater

Nordwest Zeitung, 06.11.2023



Sinfonien der Bach-Familie

Berliner Barock Solisten, Reinhard Goebel

Berliner Philharmonie 2021

hänssler CLASSIC

teilw. Weltersteinspielungen


The Rise Of Genesis by Eric Heitmann & Fabian Boreck

Written by Steve Sheppard

 

The Neo Classical genre has been expanding exponentially, and with it utter gems of compositions have come my way and of course yours, here is another, and what a stunning new offering it is from Eric Heitmann & Fabian Boreck and entitled The Rise Of Genesis.

 

The build, progression and elevation of this song is so utterly moving and could easily be film score in standard, there is nothing quite like a mellow but purposeful piano, partnered by a delicate and heartfelt cello.
The artists have done themselves proud here with this new single, and I can see every success with it will come their way; this is Neo Classical and Contemporary Instrumental music at its very best.

 

Eric Heitmann & Fabian Boreck: The Rise of Genesis

Steve Sheppard Music Reviews, 10.12.2021


Solist zeigt im Lambertus-Saal seine Spielfreude
von Christoph Keller

 

OLDENBURG – Als Anna Magdalena Bach die erste Abschrift der sechs Violoncello-Suiten ihres Ehemanns Johann Sebastian Bach anfertigte, ahnte noch niemand, dass diese Kompositionen einmal richtungweisende Meilensteine in der Violoncello-Konzertliteratur werden würden. Die Originale des Meisters gingen verloren und ein heutiger Interpret kann zwischen zahlreichen Ausgaben wählen, die manche ergänzt und weiter ausgearbeitet haben. Auch mit der adäquaten Auswahl des Instruments für diese Werke ist es nicht so einfach: Entweder nimmt man etwas altes Neues (nach historischem Vorbild aufgearbeitet) oder etwas neues Altes (nach historischer Vorlage).

Fabian Boreck, stellvertretender Solocellist des Oldenburgischen Staatsorchesters, entschied sich beim Konzert am Samstag im Lambertus-Saal für ein von Konrad Stoll gebautes Barockcello. Dieses Instrument klang wohltönend und sonor in den Bässen und sehr filigran und klar in der Höhe. Die Darmsaiten entwickelten einen eigenen, ihnen typischen Klang, welcher bei schnellen Bewegungen zudem eine leicht perkussive Note bekam.

Auf dem Programm waren die erste und die dritte Suite, ergänzt von drei Werken damaliger Zeitgenossen Bachs. Hier gefiel besonders die mit zahlreichen Spielfiguren gespickte Sonata in a-Moll von Domenico Galli. Diese in der Renaissance-Musik charakteristischen freien Spielgesten waren auch der interpretatorische Ansatz für Fabian Borecks individuelle Bach-Interpretation. Mit einer unbändigen Spielfreude gestaltete er die einzelnen Suitensätze. In den beiden Präludien arbeitete er den ursprünglichen improvisatorischen Ansatz aufs Feinste heraus.



Es war beeindruckend zu erleben, wie Bach im Präludium der dritten Suite aus einer schlichten absteigenden C-Dur Tonleiter einen ganzen Kosmos von sich entfaltenden Klängen entwickelte und wie Boreck diese Klangkathedralen zu feurigem Leben erweckte. Bei den unterschiedlichen Tanzsätzen waren dem Interpreten weniger die stilisierten alten höfischen Tänze wichtig, sondern eher ein immer lebendiges, in das Wesen der Komposition blickendes, Musizieren. Bei der oft vorhandenen Mehrstimmigkeit lauschte Boreck den einzelnen Melodielinien mit sicherem Gespür nach und hielt dabei auch schon mal inne, um dem Satzbild genügend Raum zu geben.

Tobias Götting sagte bei der Begrüßung angesichts des vollbesetzten Lambertus-Saals: „Bach geht anscheinend immer“. Ergänzend hierzu sei gesagt: Bach, gespielt von Boreck, sehr individuell und aufschlussreich, also absolut empfehlenswert.

 

Bach-Suiten in „Musik in St. Lamberti Oldenburg“

Nordwest Zeitung, 10.02.2020



Cello-Konzert mit Fabian Boreck

von Monika Karma


Einfach wundervoll!
(Und wieder eine Premiere & ein Rekord in unserer Kirche.)


Im vorigen Jahr erreichte uns eine Email. Fabian Boreck – aus Berlin stammend und in seiner Jugend häufig in Wernsdorf zu Gast – erinnerte sich daran, dass er als Schüler unsere Orgel gespielt hat.
Die Jahre gingen ins Land. Er studierte an der „Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin“ sowie später das Barockcello als Master-Studium an der „Universität der Künste Berlin“. Seit 2014 ist er der Stellv. Solocellist des Oldenburgischen Staatsorchesters und schlug uns vor, bei uns ein Cello Konzert zu geben. Und das hatten wir noch nie – eine Premiere, die wir sofort begeistert zusagten. Nun endlich war es soweit und es wurde ein wundervoller Konzert-Nachmittag!

Ergänzt durch einige Stücke von Zeitgenossen Bachs erklangen seine ersten drei Cello-Suiten. Das Publikum in der wiederum gut gefüllten Kirche genoss das meisterhafte Spiel des Solisten.

Sehr interessant waren auch seine Erläuterungen zu den Werken und Komponisten sowie auch zu seinem großartigen „Werkzeugen“. Er spielte mit einem ca. 80 Jahre alten Bogen und sein Cello von 1764 ist tatsächlich fast 50 Jahre älter als unsere Kirche! Wieder ein Rekord – ziemlich sicher war dieses kostbare Instrument das Älteste, was dieses Haus je von innen gesehen hat. Und welch ein zauberhafter Klang – noch veredelt durch ein spezielles, aus Klangholz gebautes [Resonanzio-] Podest für Künstler und Instrument.
Begeisterter Applaus am Ende – ohne Zugabe ließen wir ihn nicht gehen. Und so erklang noch einmal das berühmte Präludium der 1. Suite für uns.

 

 Konzert »BACH123« in der Dorfkirche Wernsdorf/Brandenburg

www.kirchbauverein-wernsdorf.de, 06.2019



Mit eleganten Ausfallschritten durch stilisierte Tänze

von Horst Hollmann

 

OLDENBURG – Es ist in Kunstausstellungen eine gute Methode, Bilder weniger bekannter Maler sinnfällig um die Meisterwerke zu gruppieren. Sie beleuchten das Umfeld und unterstreichen die Einmaligkeit des Großen. Diese informative Methode hat sich Cellist Fabian Boreck auf seinem Gebiet zu eigen gemacht. Bei seinem Konzert in der fast voll besetzten Dreifaltigkeitskirche stellte Boreck den drei ersten Solosuiten von Johann Sebastian Bach kurze Werke der vergleichbaren Zeit voran: Eine Toccata von Francesco Paolo Supriano, eine Sonata von Domenico Galli und ein Ricercar von Domenico Gabrielli.

Boreck, Jahrgang 1987, stellvertretender Solocellist im Staatsorchester, hat über Oldenburg hinaus einen guten Namen als Barockspezialist. In Osternburg spielt er mit viel Leuchtkraft im Ton die Bach-Suiten Nr. 1 G-Dur, Nr. 2 d-Moll und Nr. 3 C-Dur. Boreck neigt dabei selten zu Näseln oder Härte, auch wenn es mal knarrt, sondern vor allem zu Deutlichkeit, starken rhythmischen Impulsen und zu federnder Vitalität.

Die um 1720 herum entstandenen sechs Suiten sind nicht in Originalschrift überliefert. Boreck stützt sich offenbar stark auf die Abschriften durch Anna Magdalena Bach und den Thüringer Zeitgenossen Johann Peter Kellner. Bachs zweiter Frau, einer Sängerin, folgt er in den Bindungen; Kellner, Organist und Cembalist, in der vom Tasteninstrument kommenden stichelnden Virtuosität.

Doch dogmatisch nimmt der Cellist wenig. Zu spüren ist vielmehr sein Sinn fürs Ganze und seine Aufmerksamkeit fürs Kleinteilige. Da kann er sich Freiheiten herausnehmen, ohne dass die Konstruktion ins Wanken gerät. Er rafft und dehnt, nimmt gleichwertige Noten belebend ungleichwertig, tupft tief liegenden Vierteln und Halben jede Schwere weg. Mit Verzierungen hält er Haus.
So wirkt diese Musik wie belebend improvisiert, sie spricht direkt zum Hörer, manchmal sogar wie frisch erfunden. Wann hört man etwa in der Courante der ersten Suite die Sechzehntel-Folgen ab Takt 31 schon mit einem derart vorwärts stürmenden Elan?

Die Préludes zu den Suiten schweben bei Boreck herüber wie eigene fantasievolle Erzählungen. Durch die stilisierten Tanzsätze gleitet er mit eleganten Ausfallschritten, mit wirbelnden Pirouetten, mit kräftigem Zugriff, mit Atem raubenden Schwüngen. Da hat er es Bachs Musik auf einmal richtig leicht gemacht: Ganz von allein entfaltet sie ihre Tiefgründigkeit.

 

»BACH123«, Dreifaltigkeitskirche Oldenburg

Nordwest Zeitung, 04.04.2018



Die Sonaten sind in der Regel in den Halslagen spielbar, mit gelegentlichen Ausflügen in die 6. Lage, und stellen eine wertvolle Bereicherung der Celloliteratur dar. Und endlich werden sie wieder so gedruckt wie es früher bis Boccherini üblich war: als Duette, aus denen die Continuo-Spieler die Akkorde frei improvisiert haben!

 

Rezension über die Ausgabe der Platti-Sonaten

ESTA-Nachrichten, 03.2013


Die Ausgabe von Fabian Boreck erfüllt alle Erwartungen, welche heute an eine kritische Urtext-Ausgabe gestellt werden. Der Notentext ist sehr schön redigiert.

 

Rezension über die Ausgabe der Platti-Sonaten

Schweizer Musikzeitung, 02.2012


Fabian Boreck hatte sich den ersten Satz des D-Dur-Cello-Konzerts von Joseph Haydn ausgesucht und das technisch außerordentlich schwere Stück mit vielen Klangfarben, guter Akzentuierung, einem gehörigen Maß an Virtuosität und vor allem mit viel Verständnis für die Musik gespielt.

 

Abschlusskonzert der Carl-Flesch-Akademie Baden-Baden mit der Baden-Badener Philharmonikern

 

Badische Neueste Nachrichten, 25.07.2011


Giovanni Benedetto Platti

12 Sonaten für Violoncello und Basso continuo

Edition Walhall, Magdeburg, 2011

2 Bände


Manchmal wird aus einem Duett unvermittelt ein Trio. Als sich das Glockenspiel des Alten Rathauses als ungewollte Hintergrundmusik einschaltete, waren die rund 50 Zuhörer beim Abschlusskonzert des Meisterkurses [von Prof. Peter Bruns; Anm.] für Violoncello und Cello-Kammermusik bei den Max-Reger-Tagen sichtlich überrascht.

Ebenso Cellist Fabian Boreck, der die Situation glänzend überspielte und mit Zoltan Koldalys wilder Sonate bravourös fortfuhr.

 

Meisterkurs-Abschlusskonzert der Max-Reger-Tage in Weiden in der Oberpfalz

Onetz, 14.09.2009

 



Carl Philipp Emanuel Bach

Hamburger Quartalsmusiken

Himlische Cantorey, Les Amis de Philippe, Ludger Rémy

Bachfest Leipzig 2009, Altes Rathaus

CPO & Deutschlandradio Kultur

2 CDs, Weltersteinspielung